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>>KEMPF Pressespiegel: Wien live Musik Sept. 2006

kempft sich durch
MUSIK Der Liedermacher Kempf
VON URSULA HAUER


MERK WÜRDIG

Der neue Danzer, sagen
manche. Wir sagen,
Kempf ist einer, den man
sich merken sollte


Einfach Kempf. „Die einen verzweifeln am Leben,
die anderen schreiben Lieder darüber. Kempf hat
beides schon erlebt. Kempf macht lieber Zweiteres.“

ER IST EIN DENKER: Das merkt man sofort. Und man hört es auch – auf seinem Album und wenn man mit ihm spricht. Die Antworten kommen überlegt, die Sätze sind durchdacht. Matthias Schützenhofer alias Kempf – den Künstlernamen hat er übrigens von seiner Großmutter entlehnt – bezeichnet sich selbst als merkwürdig. Das mag auf den ersten Blick komisch anmuten, wie das Wort allgemein auch so verstanden wird. Bei Kempf ist ein Wort allerdings selten einfach nur ein Wort …

ANGEFANGEN hat alles mit einer Plastikgitarre. Aufgehört hat es nie, auch wenn es zuerst nicht wirklich weitergegangen ist. Der Wunsch auf der Bühne zu stehen war zwar immer schon da, aber nicht als Musiker, sondern als Schauspieler. Aufgenommen an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum Salzburg fühlte Kempf sich dann aber zunehmend unwohl. Nicht, weil er der einzige Österreicher unter lauter Deutschen war. Aber: „Ich hab fast Angst gehabt, meine Sprache zu verlieren.“ Und das mit dem Rausschlüpfen aus den fremden Identitäten wollte auch nicht so klappen, wie es sollte. – „Ich hab wirklich gelitten.“ Nach dreieinhalb Jahren, kurz vor dem Abschluss, schmiss er das Studium und kehrte wieder zurück nach Wien – und zur Musik. Für das, was er seitdem macht, hat er zwar noch keinen adäquaten Namen gefunden, Vergleiche mit Ludwig Hirsch, Georg Danzer oder auch Rainhard Fendrich kommen aber nicht von ungefähr. Sie stören Kempf auch nicht, schließlich haben Danzer & Co. ihn geprägt und beeinflusst. Er sieht sich selbst als Liederschreiber. Am Anfang steht das geschriebene Wort. Sprache bzw. Dialekt sind für ihn Kunstmittel, er stellt an jeden seiner Texte den, nicht unbedingt bescheidenen, Anspruch, ein kleines Stück Literatur zu sein. Dafür hat er sonst nicht viele – finanzielle – Ansprüche. Einen so genannten Brotberuf übt er nicht aus, er lebt nur für seine Musik. Und schraubt seine Bedürfnisse dementsprechend herunter – auch wenn das nicht immer einfach ist.

UND DIE INSPIRATION? Direkt aus dem Leben gegriffen. Kempf ist nämlich nicht nur ein Denker, sondern auch ein Beobachter. Er saugt die Atmosphäre, die Gespräche am Nebentisch, die Geschichten in der Zeitung förmlich auf. Und sagt selbst, dass er sich seiner Umgebung nur schwer entziehen kann. „Das hat fast etwas Magisches.“ – Da springt ihn ein Wort an, dort lässt ihn ein Satz aufhorchen, und schon muss er es zu Papier bringen, oft mit ganz anderer Bedeutung. Wie etwa bei seinem Albumtitel und dem gleichnamigen Song „Leb los“. „Ich werde aber schnell verrückt.“ – Totaler Rückzug ist dann die einzig mögliche Erholung. Die Großstadt liebt er, ganz klar. In Hamburg oder Berlin würde er auch gerne einmal leben. „Aber von Wien werde ich nie loskommen.“ Alle jenen, die gute Musik und ebensolche Texte mögen, denen sei ganz in Kempf'scher Manier gesagt: Ge(h), hör los! :::

im wordrap
Dialekt … eigenartig
Tradition … manchmal unartig
Heimat … hoffentlich
Angst … viel
Liebe … leben
Freiheit … eines der wichtigsten Lieder von Georg Danzer
Krieg … Heimat
Sprache … eine Möglichkeit, mich auszudrücken
Integration … wichtig


Kempf live! Am 20. Oktober im Schutzhaus Zukunft,
15., Auf der Schmelz, Einlass ab 19.30 Uhr.
Alle Infos & Termine auch unter www.kempf.cc


GEWINNEN SIE
Wien live verlost 3CDs von Kempfs „Leb los!“ SMS mit dem Kw.: KEMPF an 0900 242 252 (0,60 Euro/SMS aus allen Mobilfunknetzen oder schicken Sie eine Mail an: wienlive@echo.at


» DAS DEBÜTALBUM
„Leb los!“, erschienen im Frühjahr bei Buntspecht, produziert und gemischt von Alexander Nefzger. 13 Songs im feinen Wiener Dialekt für das feine Gehör.
Artikel als PDF (765 kb)



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